Abmahnung der Wettbewerbszentrale an Fahrlehrer wegen Verstoß gegen § 32 Fahrlehrergesetz

Die Wettbewerbszentrale ist eine gemeinnützige Institution der deutschen Wirtschaft, die als Selbstkontrollinstanz für fairen Wettbewerb agiert. Sie ist klagebefugt gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 2 UWG und in die Liste der qualifizierten Wirtschaftsverbände beim Bundesamt für Justiz eingetragen. Ihre Aufgaben umfassen die Überprüfung von Wettbewerbsverstößen sowie die Geltendmachung von Unterlassungsansprüchen.

Abmahnung an Fahrlehrer wegen Preiswerbung

Uns wurde jetzt eine  Abmahnung der Wettbewerbszentrale vorgelegt, die sich an Fahrlehrer richtet, deren Werbung gegen § 32 Fahrlehrergesetz (FahrlG) verstößt. Dieser Paragraph regelt die Transparenz bei der Angabe von Preisen für Fahrschulangebote.

Verstoß gegen § 32 Fahrlehrergesetz: Was wird beanstandet?

Die Wettbewerbszentrale bemängelt insbesondere die unvollständige Preisangabe bei Werbemaßnahmen, zum Beispiel auf Websites, Social-Media-Kanälen oder in Printmedien. Gemäß § 32 Abs. 2 FahrlG sind Fahrschulen verpflichtet, bei der Werbung mit Preisen folgende Angaben zu machen:

  1. Grundbetrag für die allgemeinen Aufwendungen inklusive des theoretischen Unterrichts.
  2. Einzelleistungen, wie die Vorstellung zur theoretischen und praktischen Prüfung.
  3. Stundenbezogene Entgelte für praktische Fahrstunden (jeweils 45 Minuten).
  4. Preise für eventuelle Aufbauseminare.

Diese Angaben müssen nicht nur in den Geschäftsräumen ausgehängt sein, sondern auch bei jeder Werbung mit Preisen außerhalb der Geschäftsräume erfolgen. Dabei gilt der Grundsatz der Preisklarheit und Preiswahrheit, um Verbraucher umfassend zu informieren.

Folgen unvollständiger Preisangaben

Unvollständige Preisangaben, wie etwa das Bewerben eines Grundbetrags ohne die Angabe der zusätzlichen Kosten für praktische Fahrstunden oder Prüfungen, können laut Wettbewerbszentrale als wettbewerbswidrig eingestuft werden. Solche Verstöße führen zu einer Wettbewerbsverzerrung und benachteiligen Mitbewerber, die ihre Preise transparent ausweisen.

Abmahnungen und Unterlassungserklärungen

Die Wettbewerbszentrale fordert bei Verstößen eine strafbewehrte Unterlassungserklärung. Diese soll sicherstellen, dass das beanstandete Verhalten nicht erneut auftritt. Wird die Unterlassungserklärung nicht fristgerecht eingereicht, droht eine gerichtliche Durchsetzung des Anspruchs.

So vermeiden Fahrschulen Abmahnungen

Um Abmahnungen zu vermeiden, sollten Fahrschulen folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Überprüfung und Aktualisierung sämtlicher Preisangaben auf Webseiten und Social-Media-Kanälen.
  • Sicherstellung, dass alle Pflichtangaben gemäß § 32 FahrlG vollständig und korrekt sind.
  • Beratung durch einen Rechtsanwalt oder eine Fachstelle für Wettbewerbsrecht, um die Rechtssicherheit der Werbung zu gewährleisten.

Fazit:
Fahrschulen sollten die Vorgaben des § 32 Fahrlehrergesetz unbedingt beachten, um Abmahnungen der Wettbewerbszentrale zu vermeiden. Transparenz bei Preisangaben schützt nicht nur vor rechtlichen Konsequenzen, sondern stärkt auch das Vertrauen potenzieller Fahrschüler.

Frohe Weihnachten

Weihnachtsgrüße aus der Kanzlei Die Weihnachtszeit lädt uns ein, innezuhalten und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Wir möchten diesen Moment nutzen, um Ihnen

Weiterlesen »
OLG Frankfurt: Zur Berechtigung des Betreibers eines sozialen Netzwerkes, Posts mit Fehlinformationen zur Corona-Impfung zu löschen (OLG Frankfurt am Main, Urteil vom 14. November 2024, Az.: 16 U 52/23)

Das OLG Frankfurt entschied, dass soziale Netzwerke wie Facebook berechtigt sind, Beiträge mit Fehlinformationen über Corona-Impfungen zu löschen, wenn dies in den AGB vorgesehen ist. Nutzerrechte wie die Meinungsfreiheit müssen dabei angemessen berücksichtigt werden.

Weiterlesen »
Frohe Weihnachten

Weihnachtsgrüße aus der Kanzlei Die Weihnachtszeit lädt uns ein, innezuhalten und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Wir möchten diesen Moment nutzen, um Ihnen

Weiterlesen »
OLG Frankfurt: Zur Berechtigung des Betreibers eines sozialen Netzwerkes, Posts mit Fehlinformationen zur Corona-Impfung zu löschen (OLG Frankfurt am Main, Urteil vom 14. November 2024, Az.: 16 U 52/23)

Das OLG Frankfurt entschied, dass soziale Netzwerke wie Facebook berechtigt sind, Beiträge mit Fehlinformationen über Corona-Impfungen zu löschen, wenn dies in den AGB vorgesehen ist. Nutzerrechte wie die Meinungsfreiheit müssen dabei angemessen berücksichtigt werden.

Weiterlesen »