Abmahnungen durch KSP Rechtsanwälte für die dpa Picture-Alliance GmbH: Urheberrechtliche Fallstricke und Verteidigungsstrategien

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Die KSP Rechtsanwälte mahnen im Auftrag der dpa Picture-Alliance GmbH regelmäßig Unternehmen und Privatpersonen wegen unerlaubter Bildnutzung auf Social-Media-Plattformen wie Facebook ab. Die Forderungen erreichen schnell vier- bis fünfstellige Summen – doch Betroffene sind diesen nicht schutzlos ausgeliefert.

Urheberrechtliche Grundlagen der Abmahnungen

Bilder genießen gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 5 UrhG urheberrechtlichen Schutz. Die dpa Picture-Alliance GmbH handelt als Bildagentur und lässt durch die KSP-Kanzlei Ansprüche geltend machen, wenn Fotos ohne Lizenz genutzt werden. Typische Forderungen umfassen:

  • Schadensersatz (650–2.000 € pro Bild, berechnet via MFM-Tabelle)
  • Dokumentationskosten (85 € pro Bild)
  • Zinsen (bis zu 4.233 € bei langjähriger Nutzung)
  • Anwaltskosten (bis 527 € netto)

Ein Fallbeispiel aus 2025 zeigt: Für drei seit 2014 genutzte Bilder wurden 11.015 € gefordert – allein 6.000 € Schadensersatz und 4.233 € Zinsen19.

5 Angriffspunkte gegen die Schadensersatzforderung

  1. Rechteüberprüfung
    Nicht immer hält die dpa tatsächlich exklusive Nutzungsrechte. Prüfen Sie:
  • Liegt eine Rechteübertragung vom Fotografen vor?
  • Wurden Metadaten des Bildes manipuliert?
  1. Höhe des Schadensersatzes
    Die MFM-Tabelle wird oft unverhältnismäßigangewendet:
  • Nutzungsart: Private vs. gewerbliche Nutzung
  • Bildqualität: Professionelle Aufnahme vs. Amateurfoto
  • Zeitraum: Einmaliges Posten vs. „Dauerdelikt“

In einem Fall reduzierte sich die Forderung von 2.000 € auf 450 € pro Bild nach Nachweis begrenzter Reichweite38.

  1. Verjährung
    Schadensersatzansprüche verjähren nach 10 Jahren(§ 195 BGB). Bei Bildern, die vor 2015 hochgeladen wurden, könnte bereits Teilverjährung eingetreten sein25.
  2. Dokumentationskosten
    Die pauschale Forderung von 85 € pro Bildist anfechtbar, wenn:
  • Screenshots unvollständig sind
  • Zeitstempel fehlen
  • Kein Nachweis zur Dokumentationsdauer
  1. Zinsberechnung
    KSP berechnet Zinsen ab dem ersten Nutzungstag– doch bei fehlendem Vorsatz ist dies rechtlich fragwürdig. Ein Gericht kippte 2024 Zinsforderungen von 1.200 €, da der Nutzer von der Rechtsverletzung nichts wusste58.

Handlungsempfehlungen bei einer KSP-Abmahnung

  1. Unterlassungserklärung modifizieren
    Standarderklärungen enthalten oft zu weitgehende Unterwerfungsklauseln.
  2. Forderungen einzeln prüfen
    Nur 23 % der KSP-Forderungen halten einer rechtlichen Überprüfung stand9.
  3. Verhandlungsstrategie entwickeln
    In 80 % der Fälle lassen sich die Kosten durch Vergleich um 40–60 % senken.


„Eine pauschale Zahlung ist selten sinnvoll. Oft fehlt bereits der Nachweis, dass die dpa Rechte an dem BiId hält.“ – Rechtsanwalt Christian Kramarz

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Fazit: Hohe Forderungen ≠ Rechtmäßigkeit

Abmahnungen der KSP Rechtsanwälte basieren zwar auf dem UrhG, doch die geforderten Summen sind häufig überhöht. Durch gezielte Prüfung der Rechte, Nutzungsmodalitäten und Fristen lassen sich die Kosten drastisch reduzieren – oft sogar auf Null.

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