Eine Darmstädter Weihnachtsgeschichte

Waren Sie schon auf dem Weihnachtsmarkt in Darmstadt? Der diesjährige Weihnachtsmarkt verteilt sich über den Marktplatz und den Friedensplatz. Eine gute Gelegenheit sich mit Freunden zu verabreden. Gesagt, getan – Verabredung steht. Wir treffen uns um 17 Uhr an der Weihnachtspyramide.

Wo ist die Weihnachtspyramide?

Auf dem Marktplatz angekommen reibt man sich die Augen – Wo ist die Weihnachtspyramide? Nach mehrmaliger Umrundung des Platzes und einer Kontrolle des Friedensplatzes ist klar – Es gibt keine Weihnachtspyramide auf dem Darmstädter Weihnachtsmarkt!

Es gibt auch keine Krippe (Ich habe Sie nicht gefunden. Wer Sie entdeckt hat, darf mir gerne schreiben). Was ist da los? Wurde der Darmstädter Weihnachtsmarkt von der christlichen Symbolik befreit? Wird hier im stillen Kämmerlein der Übergang zum „Wintermarkt“ vorbereitet?

Jedenfalls ist da, wo früher die Weihnachtspyramide stand, jetzt ein kleines Pavillon-Zelt. Der Pavillon soll Besuchern wohl als Schutz vor Regen und Witterung dienen. Assoziationen mit dem Weihnachtsfest sind hier nur in abstrakter und modernisierter Form möglich. Sind nicht einst Maria und Josef auf der Suche nach Obdach von Stand zu Stand gezogen? Erschienen die Heiligen drei Könige vielleicht in einem modernen und vielseitig verwendbaren Pavillon? Ist die Weihnachtsgeschichte, deren Höhepunkt sich bekanntermaßen in einem Stall abspielt, nicht verkappte Werbung für Massentierhaltung?

Was sagt das Darmstädter Echo dazu?

Auf der Suche nach einer Erklärung durchsuche ich das Darmstädter Echo. Hier werden aktuelle kommunale Themen aufgegriffen und die Akteure bekommen Gelegenheit Ihre Sicht der Dinge völlig kritikfrei zu verbreiten. Bereits am 08.10.2022 hat Frau Femppel dort unter der Überschrift „Weihnachtsmarkt auf Sparflamme“ recherchiert. 

Es gibt da also einen Erlass der Stadt zur Energieeinsparung. Der führt zur verkürzten Öffnungszeiten des Weihnachtsmarkts und die Beleuchtung wird auch zeitlich eingeschränkt. Ich will das nicht bewerten. Ganz generell lässt sich wohl sagen, dass es sinnvoll ist, das Licht nur dann anzuschalten, wenn es dunkel ist. Ich bin froh, dass diese fundamentale Erkenntnis nun vom Magistrat in einem Erlass kund getan wurde.

Weiter im Text von Frau Femppel. Interviewt wird dort Michael Hausmann, aktuell amtierender Vorsitzender des Darmstädter Schaustellerverbands. Dort ist man mit vielem im Zusammenhang mit dem Weihnachtsmarkt unzufrieden. Aber das Thema „Energie sparen beim Weihnachtsmarkt“ das ist ein Thema, das dem Schaustellerverband wichtig ist.

„Obwohl wir schon seit Jahren unseren Energieverbrauch stark reduziert haben, verzichten wir in diesem Jahr noch einmal auf die Weihnachtspyramide, um einen weiteren Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten“ so lässt sich Herr Hausmann dazu zitieren.

Wie diesem Bild zu entnehmen ist, blieb nur noch die Entfernung der Weihnachspyramide samt Jesus, Heilige drei Könige, Krippe, Josef und Maria um Energie zu sparen

Und das, lieber Leser, ist die Geschichte wie das Jesus-Kindlein, Maria und Josef mitsamt der Weihnachtspyramide aus Energiespargründen vom Darmstädter Weihnachtsmarkt entfernt worden sind.